Von der Albrecht-Hütte am Waldrand hat man einen schönen Blick auf Melsungen und das Fuldatal in Richtung Obermelsungen und Malsfeld, ab hier sind es dann noch ca. 20 Minuten zu gehen. Der Wolfstein liegt etwa auf halbem Weg zwischen Albrecht-Hütte und Freitagsbach/Eselsbrücke am Kreuzungspunkt der Wanderwege G und B7, etwa 150 m seitwärts vom Weg G. Der Kesselkopf und Siebenstern zählt für viele Wanderer zu einer der beliebten Ziele für Wandertouren in den Wäldern rund um Melsungen. Ab dem Gedenkstein „Wolfstein“ erreicht man über den Wanderweg „G“ in Richtung Quillerwald (Quiller/323m) und Büchenwerra in ca. 1 km die so genannte „Eselsbrücke“ über den „Freitagsbach“, der bei Lobenhausen in die Fulda mündet.
Gedenkstein - Wolfstein - seit 1806 am Kesselkopf
Zur Erinnerung an den letzten Wolf in Niederhessen wurde am 5. August1806 vom Spangenberg Forst ein Gedenkstein gesetzt.
Heinrich Wilhelm Grau war von 1794 bis 1818 Oberförster in Melgershausen. In seinem Forst wurde am 18. November 1805 bei einer Treibjagd vom Rittmeister von Wolff der letzte Wolf in Niederhessen am Kesselkopf bei Melgershausen erschossen. Noch heute erinnert ein damals aufgestellter Gedenkstein an das Ereignis. In einem besonderen Festakt fand damals an dieser Stelle auch eine Feier mit Musikanten, der Ehefrau und den vier Töchtern von Oberförster Grau sowie allen an der Treibjagd beteiligten Personen statt. Im seinerzeit angefertigten Protokoll heißt es u. a.: „Actum Wolfstein, den 5ten August 1806, nachdem auf einer, von dem Kurfürstlichen Förster Grau in Melgershausen, auf dasigem Forst am sogenannten Kessel veranstalteten und den 18ten November vorigen Jahres gehaltenen Treibjagd von dem im Kurhessischen Gensdarmes Regiment stehenden Herrn Rittmeister von Wolff ein Wolf, am Wäldchen genannt, geschossen, so wurde von mir dem Landjägermeister von Hanstein Veranstaltung getroffen: daß bei der heute auf diesem Forst gehaltenen diesjährigen Forstbereisung ein Stein an demjenigen Platz, wo dieser Wolf geschossen, auf folgende Art zu immerwährenden Andenken gesetzt werden sollte, und wurde dieser Stein mit der Inschrift, den 18ten November 1805 ist hier ein Wolf von dem Rittmeister von Wolff geschossen, gesetzt.“ Siehe auch: http://regiowiki.hna.de/Wolfstein
Wolfshütte
Etwa 1913 errichteten Forstbeamte der damaligen Oberförsterei Felsberg in der Nähe des Wolfsteins ein Holzhäuschen. Im Volksmund auch Wolfshütte genannt. In den 1940er und 1950er Jahren des letzten Jahrhunderts konnten Kinder beim Spielen im Wald, nämlich im so genannten Kessel (in alten Karten noch mit „Kämmerchen“ angegeben) diese Hütte noch sehen. Während die Wolfshütte inzwischen verfallen ist, erinnert der Wolfstein immer noch an den vor über 200 Jahren erlegten letzten Wolf in Niederhessen.
Die Herkunft des Wolfs in 1805
Über die Herkunft des erlegten Wolfes ist schon damals viel gerätselt worden, und man hat sogar nachgeforscht, ob nicht aus irgendeiner „Menagerie“ in der näheren oder weiteren Entfernung ein Wolf aus einem Gehege ausgebrochen sei. Diese Nachforschungen sind ohne Erfolg geblieben. So darf man annehmen, dass es sich wirklich um einen echten Wolf aus freier Wildbahn gehandelt hat, der hier im Hessenland nach seiner Erlegung so großem Interesse begegnete und im Wolfstein bei Melgershausen ein lebendiges Stück Geschichte verkörpert.
Der Wolfstein ist beidseitig beschriftet
Vorderseite:
Beim zeitige:
Först: Grau
Rückseite:
Den 18te: NO:
1805: i s t h i e r
ein Wolff gescho.
vom Rit: v Wolff.
Wir danken Kurt Lumm für die umfangreiche Recherche und Texte!
Good to know
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Author
Tourismusgesellschaft Melsunger Land mbH
Organization
Regionalmanagement Nordhessen GmbH
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