87. Literatur-Gespräch: Daniel Kehlmann „Lichtspiel“
Einer der Größten des Kinos, vielleicht der größte Regisseur seiner Epoche: Zur Machtergreifung dreht G. W. Pabst in Frankreich; vor den Gräueln des neuen Deutschlands flieht er nach Hollywood. Aber unter der blendenden Sonne Kaliforniens sieht der weltberühmte Regisseur mit einem Mal aus wie ein Zwerg. Nicht einmal Greta Garbo, die er unsterblich gemacht hat, kann ihm helfen. Und so findet Pabst sich, fast wie ohne eigenes Zutun, in seiner Heimat Österreich wieder, die nun Ostmark heißt. Die barbarische Natur des Regimes spürt die heimgekehrte Familie mit aller Deutlichkeit. Doch der Propagandaminister in Berlin will das Filmgenie haben, er kennt keinen Widerspruch, und er verspricht viel. Während Pabst noch glaubt, dass er dem Werben widerstehen, dass er sich keiner Diktatur als der der Kunst fügen wird, ist er schon den ersten Schritt in die rettungslose Verstrickung gegangen.
Daniel Kehlmann, 1975 in München geboren, ist der Sohn der deutschen Schauspielerin Dagmar Mettler und des österreichischen Regisseurs Michael Kehlmann. 1981 zog die Familie nach Wien. Er studierte Philosophie und Germanistik. Im Jahr 2003 gelang ihm mit seinem fünften Buch »Ich und Kaminski« der internationale Durchbruch. Sein 2005 erschienener Roman »Die Vermessung der Welt« wurde zu einem der größten Erfolge der deutschen Nachkriegszeit. Sein literarisches Werk wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Er ist Gastprofessor am German Department der New York University. Daniel Kehlmann ist verheiratet, hat einen Sohn und lebt in Berlin und New York.
Moderation: Hilka Wagner
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