Die Fichten-Klumpse mitten im Reinhardswald sind weltweit einzigartig. Sie sind ab 1851/52 als Kompromiss zwischen Forst- und Hutewirtschaft (Waldweide) entstanden. Carl Friedrich Mergell ließ auf den besonders nassen, verdichteten und sauerstoffarmen Böden (Molkeböden) der Hochfläche des Reinhardswaldes ein Grabensystem anlegen und benutzte den Aushub als Pflanzhügel. Hier pflanzte er eine hochstämmige Eiche oder Buche, die jeweils von einem Kranz von Fichten umgeben wurde. Die Hügel lagen im Dreiecksverbund ca. 14 bis 16 Meter auseinander. Auf dem damals 19 ha großen holzleeren Staufenberger Bruchs wurden 650 Klumpse mit 325 Eichen und 325 Buchen sowie 24.000 Fichten, je Klumps also 37 Stück, gepflanzt.
Die jungen Buchen und Eichen starben aber bald wegen Lichtmangels ab, da die Fichten auf den Erdhügeln besonders gut wuchsen. Allein im Staufenberger Bruch sind bis 1866 rund 400 km Gräben ausgehoben worden. Der weitere Ausbau wurde gestoppt, da parallel ein neues Nutzungsrecht des Waldes, insbesondere im Hutebereich, für eine schonendere Bewirtschaftung sorgte. Bis dahin sind aber immerhin über 500 ha mit rund 17.000 Klumpsen begründet worden, vornehmlich im Staufenberger Bruch, entlang der Holzhäuser Straße zwischen Rotem Stock und Schneidersbaum, am Lichteplatz und im Ahlgern.
Noch heute sind am Staufenberg Reste der besonderen Fichten-Klumpse zu bestaunen. Die heutige Klumpse sind 1961 gepflanzte Nachkommen. Leider ziehen Dürreschäden und Borkenkäfer die Klumpse in Mitleidenschaft, daher sind viele bereits vertrocknet.
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Autor:in
Naturpark Reinhardswald
Organisation
Regionalmanagement Nordhessen GmbH
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